PROF. PETER ANTERIST BERICHTET AUS DER REGION
Im heutigen Newsletter möchte ich Ihnen zunächst den Standort Marokko vorstellen, nachdem ich vor zwei Wochen unseren Partner Karim Ahniche in Casablanca besucht habe.
Die kommenden Jahre dürften die besten sein, die Marokko seit langem erlebt hat. Laut IWF wird die Wirtschaft dort dieses Jahr 2024 um rund 3,1 Prozent wachsen, für 2025 rechnet der Internationale Währungsfonds sogar mit einem Wachstum von 3,3 Prozent. Prognosen sind bekanntlich schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen, aber die Zeichen in diesem nordwestafrikanischen Land stehen zweifellos auf Wachstum.
Die anstehenden Investitionen in grüne Energie, insbesondere in grünen Wasserstoff, sprechen dafür, denn die dafür notwendigen Elemente, Sonne und Wind, sind in unbegrenzter Menge vorhanden. Dabei hilft Marokko natürlich seine geografische Lage mit langen windreichen Küsten im Norden und der Sahara im Süden, wo die Sonne jeden Tag scheint. Übrigens: Wussten Sie, dass Marokko das einzige Land Afrikas ist, das sowohl an den Atlantik als auch an das Mittelmeer grenzt? Ein nicht zu unterschätzender logistischer Vorteil.
Aber auch in eher konventionellen Bereichen der Wirtschaft wird Marokko immer bedeutender: 2023 hat Renault hier etwa eine Million Autos der Marke Dacia hergestellt, von denen etwa 80% in den Export gegangen sind. Die Produktion von Agrarerzeugnissen steigt auch stetig und für IT-Dienstleistungen (insbesondere Outsourcing) wird Marokko immer beliebter.
Zu Gast bei der AHK Marokko erfuhren wir von Geschäftsführerin Katharina Felgenhauer und ihrer Stellvertreterin Claudia Schmidt, dass der Anteil deutscher Investitionen in Marokko stetig steigt und auch der geplante Ausbau der Infrastruktur - zum Beispiel mit Hochgeschwindigkeitszügen - Unternehmen anregen sollte, sich mit den eigenen Chancen auf dem marokkanischen Markt auseinanderzusetzen. Zum Schluss noch eine Nachricht für Fußballfans: In Casablanca entsteht für die WM 2030 das größte Stadion Afrikas: Das „Grande Stade de Casablanca“ wird Platz für 93.000 Fußballfans bieten. |
enn Sie jetzt neugierig auf Marokko geworden sind, wenden Sie sich bitte an Karim Ahniche und sein Team!
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es, der das schöne Bild von Casablanca etwas trübt, wenn man mit Lufthansa fliegen möchte: Abflug 01:15 Uhr in CMN, Ankunft 05:40 Uhr in FRA ist nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig, weshalb es sich anbietet, einen Zwischenstopp z.B. in Lissabon einzulegen.
Für mich hat sich das nicht nur wegen der deutlich angenehmeren Flugverbindung angeboten, denn so konnte ich der von mir so geliebten Hauptstadt Portugals und unserem Partner Nelson Queirós einen Besuch abstatten.
In Portugal geht es der Politik eher schlecht, der Wirtschaft dagegen eher gut: Die Regierungskrise von 2023 ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass viele Portugiesen das Gefühl haben, das Wirtschaftswachstum kommt nicht bei ihnen an. Dabei wächst die Wirtschaft stetig, die Finanzkrise von 2008 ist längst überwunden und das Land profitiert wie kaum ein anderes in der EU vom Trend zum „Nearshoring“. Viele Unternehmen produzieren heute lieber näher an ihren Absatzmärkten, nachdem die Corona-Krise gezeigt hat, wie fragil Lieferketten sind. So ist Portugal inzwischen zum größten Fahrradhersteller Europas aufgestiegen. |
Noch stärker wächst der traditionell wichtige Tourismus. 2023 gab es noch einmal ein Plus von 20 Prozent und einige Hotels sind inzwischen an ihrer Kapazitätsgrenze angelangt. Hier wird weiter kräftig in die Infrastruktur investiert, was auch für deutsche Unternehmen große Chancen bietet. Portugal ist und bleibt also ein spannender Markt, Nelson Queirós berät Sie jederzeit gerne (in Englisch und Deutsch). |
Im nächsten Newsletter gebe ich Ihnen einen tieferen Einblick in den griechischen Markt, denn wir waren am 14. Mai 2024 in Athen, um die InterGest Greece aus der Taufe zu heben.
Bis dahin grüße ich Sie herzlich, bitte bleiben Sie uns gewogen!
Ihr
Prof. Peter Anterist