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INTERGEST

BEETHOVEN IN HANGZHOU

WICHTIGES UPDATE AUS CHINA BEZÜGLICH AKTUELLER EINREISEBESTIMMUNGEN!

China wird Reisenden aus Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Spanien und Malaysia die visumfreie Einreise für 15 Tage ermöglichen.

Das chinesische Außenministerium kündigte an, dass die oben genannten sechs Staatsangehörigen für fünfzehn Tage visumfrei nach China einreisen können.

Dies bedeutet, dass Personen mit den Pässen dieser sechs Länder vorübergehend von der Visumpflicht befreit sind.

Die Befreiung tritt am 1. Dezember 2023 in Kraft und gilt ein Jahr lang, bis zum 30. November 2024. Die visumfreie Einreise nach China gilt für Geschäftsreisen, Tourismus, den Besuch von Verwandten und Freunden sowie für den Grenzübertritt von höchstens 15 Tagen.

Als ich im Oktober 2019 - einen Tag nach der 75-Jahr-Feier der CUFE Universität (Central University of Finance and Economy) in Peking - zurück nach Frankfurt flog, hätte ich es mir nicht träumen lassen, dass bis zu meinem nächsten Besuch in China 4 Jahre vergehen würden. Und so war ich sehr gespannt, was die Pandemie und die Zeit aus Land und Leuten gemacht hatte.

Schon im Vorfeld der Reise hatte sich gezeigt, dass die Einreise nach China ein wenig komplexer geworden war: Die neuen Regelungen zur Erlangung eines Visums verlangen die Abgabe eines Fingerabdrucks – für Auslandsdeutsche wie mich nur möglich in Berlin. Es gibt zwar eine Übergangsregelung bis Ende 2023 für Geschäftsreisende, aber mit der Einladung (m)einer Universität galt ich eben nicht als Geschäftsmann, sondern als „Wissenschaftler“. Etliche E-Mails später bekam ich schließlich mein Visum und konnte meine Reise beginnen: Peking, Shanghai, Hangzhou und Hong Kong waren die geplanten Destinationen.

Bereits bei meiner Ankunft in Peking fiel mir auf, dass deutlich weniger westliche Gesichter als noch vor 4 Jahren zu sehen waren. Auch auf den Straßen hatte ich das Gefühl, die einzige „Langnase“ zu sein. Wo waren die Touristen? Wo die Geschäftsleute? Auch im Hotel in Peking, immerhin aus der französischen Accor Gruppe, war ich offensichtlich der einzige Europäer. Nicht, dass ich etwas vermisst hätte, aber es war auffallend.

Nachdem ich meine Vorlesung an der CUFE gehalten hatte, wurde ich durch ein Highlight belohnt, nämlich mit einer Fahrt mit dem Hochgeschwindigkeitszug nach Shanghai. In 4 Stunden 30 Minuten, d.h. mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich ca. 330 km/h brachte mich der Zug auf die Minute pünktlich an mein Ziel. Die chinesische Infrastruktur ist zutiefst beeindruckend – Bahnhöfe wirken durch ihre schiere Größe und Organisation wie Flughäfen und funktionieren wie Uhrwerke.

Man sieht mit Staunen, was möglich ist, wenn politischer Wille und vermeintlich unbeschränkte Mittel zusammenkommen. Es wäre natürlich extrem unfair und auch unsachlich, einen Vergleich mit der deutschen Bahn anzustellen, aber ein „… es geht doch“ kommt einem schon in den Sinn - zumal ich 6 Wochen zuvor in Japan eine ähnlich positive Zug-Erfahrung gemacht hatte.

In Shanghai bot sich mir ein bekanntes Bild: volle Straßen, viele Menschen und geschäftiges Treiben. Aber auch hier sah ich deutlich weniger westlich anmutende Gesichter, als ich dies aus früherer Zeit gewohnt war.

Im Büro der InterGest China herrschte indes beste Stimmung. Die Auftragslage dort ist recht erfreulich und die Zeichen stehen auf Expansion. Der deutsche Mittelstand, er ist noch da und sieht nach wie vor Chancen auf dem chinesischen Markt; etwas vorsichtiger als vor 4 Jahren, aber keineswegs so desinteressiert wie manche Medien es uns berichten. Man kennt die potentiellen Risiken und hat gelernt, die China-Strategie entsprechend anzupassen, damit ein Rückzug möglich ist, wenn die Situation dies eines Tages erfordert. Ein Rückzug aus Angst oder Vorsicht kommt für die Unternehmer, die wir kennen, jedoch nicht infrage.

Tags darauf brachte mich unser chinesischer Partner Sam Yuan – wieder mit dem Zug - nach Hangzhou, der Wiege der chinesischen Zivilisation, Zentrum der längst vergangenen Song-Dynastie - für viele die schönste Stadt Chinas. Hier hatte Sam Yuan mit seiner InterGest China vor kurzem seinen fünften Standort gegründet und es war mir eine große Freude, Frau Lichun Zhang kennenzulernen, die mit ihrem Unternehmen Fuchun Jiang Audit Group als lokaler Partner der InterGest China sozusagen die Position der „Stadthalterin“ in Hangzhou übernommen hat. Ich wünsche dieser neuen Liaison den wirtschaftlichen Erfolg, den sie verdient.

 

Zurück in Shanghai reiste ich weiter nach Hong Kong – „Asias World City“, wie auch heute noch überall zu lesen ist. Und ja, er schlägt auch heute noch, der Puls der großen weltoffenen Stadt. Auch wenn unsere Medien in den letzten Jahren gefühlt jeden Regenschirm gezeigt haben, der auf die Unzufriedenheit der Menschen bezüglich des neuen Einflusses Pekings hinweist, so hat Hong Kong seinen ganz eigenen Charakter noch lange nicht verloren. Die Einreise verlief z.B. nach wie vor sehr entspannt: Ein kleiner Zettel als Selbstauskunft reichte immer noch aus, um hineinzudürfen. Keine Warteschlange, keine prüfenden Blicke, kein Visum, keine Fingerabdrücke. Man kann immer noch in HK Dollar bezahlen, internationale Kreditkarten funktionieren (im Gegensatz zu „mainland China“), man kann sich Dank bester Englisch Kenntnisse überall bestens verständigen (siehe vorhergehende Klammer). Aber es sind vor allem die Menschen, die sich zum Großteil eben nach wie vor nicht von Peking dominiert fühlen.

Die InterGest Hong Kong war damals Opfer der Pandemie geworden und die Sonderverwaltungszone in den letzten 4 Jahren von Shanghai aus mit betreut. Nach einem sehr konstruktiven Gespräch vor Ort bin ich nun guter Hoffnung, dass wir zu Beginn des nächsten Jahres dort wieder eine InterGest Repräsentanz haben werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden!

Was bleibt nun nach dieser China Reise als dominierendes Gefühl? Ich denke, meine Reise hat mich optimistisch gestimmt, dass sowohl China als auch der Westen die unstreitig bestehende, gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit nicht aufs Spiel setzen und die Vielfalt der Kulturen als Bereicherung und nicht als Bedrohung erkennen, und entsprechend handeln werden.

In Hangzhou war ich übrigens abends zu einem Open-Air Spektakel an den „Westlake“ eingeladen, wo traditionelle chinesische Kultur mit westlichen Elementen kombiniert und zu einem bunten Showprogramm zusammengestellt waren. Das fulminante Finale war die „Ode an die Freude“ aus Beethovens 9. Sinfonie, zu der sich – wunderschön anzusehen – eine gigantische erleuchtete Skulptur aus dem See erhob. Beethoven in Hangzhou und dazu ein begeistertes Publikum, das ist für mich durchaus ein Grund für Optimismus.

Es grüßt Sie herzlich
Ihr Prof. Peter Anterist

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